Gestern auf dem Rückweg von der Essener Segelwoche:
Auf einmal eine mittelprächtige Fehlzündung, danach brutaler Leistungsabfall, nur noch mit Mühe bis zu einer zufällig am Wegesrand liegenden Bushaltestelle gekrochen. Ein Blick hinter die Kulissen ergab folgenden Befund am Vergaser:
[img align=left]http://www.volkersbus.de/vergaser/vergaser_offen.jpg[/img]
Offensichtlich hatte sich dort ein Blindstopfen verabschiedet, und so zog er natürlich nun gewaltig Nebenluft, kein Wunder also, dass der Vortrieb mangelhaft war. Der Stopfen selber war im Motorraum nirgends zu finden, also natürlich meine große Sorge: Was, wenn der sich jetzt in den Vergaser hineinbegeben hat, immerhin ist dort ja deutlicher Unterdruck, und sich dann weiter in Richtung Motor auf die Reise gemacht hat, um dort für Verheerungen zu sorgen?
Vorsichtshalber also mal den ADAC gerufen. Der kompetente Straßenwachtfahrer wollte meine Hysterie (der Motor ist ja gerade mal ein gutes Jahr alt) nicht teilen und meinte pragmatisch: "Jetzt machen wir da erstmal das Loch zu und starten mal, dann sehen wir ja!" Nach einigem Wühlen in seinen Kisten kam er dann mit einem 1-Cent-Stück an, das sich auch als fast passend erwies. Mit einigem Feilen und Sägen wurde also ein respektabler Stopfen draus (verratet mich nicht an die Bundesbank, sonst bin ich wegen Sachbeschädigung dran), und das ganze wurde dann noch mit einigen Tropfen Heißkleber fixiert:
[img align=left]http://www.volkersbus.de/vergaser/vergaser_gestopft.jpg[/img]
Und - was soll ich sagen: Die Kiste sprang an und schnurrte wie zuvor, hat alles die 70 km bis Köln einwandfrei gehalten. Jetzt überlege ich, wie das ganze dauerhaft zu reparieren ist, hat jemand eine Idee, wozu dieser Blindstopfen überhaupt ursprünglich da war? Als Ersatzteil gibt's den vermutlich auch eher nicht, also gleich ein ganzes neues Vergasergehäuse? Der Vergaser ist übrigens ein Standard-Solex 34 PICT-3.
Viele Grüße aus Köln von
Volker,
dem dann kurz vor der Garage zu allem Überfluss auch noch die vordere Schaltstangenlagerung auseinandergefallen ist, aber das ist eine andere Geschichte, dazu werde ich dann wohl am nächsten Wochenende ein paar Fragen haben, wenn ich mir das vornehme...
Hi Volker,
Ich denke nicht, daß Du angsthaben mußt, das der vom Vergaser angesaugt wurde, soviel Kraft entsteht da nicht, daß sich der Deckel so verformen würde, daß er da durchpassen könnte. Ich denke eher, den hat es durch die Fehlzündung abgesprengt.
Ersatz kannst Du dicherlich bei einem anderen alten schrott Vergaser finden.
Gruß,
Michael
Oh, Glückwunsch.... mir ist vor ein paar Wochen das Zerstäuberrörchen "abgefallen" und angesaugt worden....ging durch das Geweih, durch die Ventile (die haben´s ausgehalten) und dann richtig Musik in den Zylinderlaufbahnen gemacht..... Motor klackerte, ADAC, Huckepack nach Hause... morgen wird ein neuer Motor gesteckt!!
Naja, vielleicht hast Du ja Glück und das Ding schmilzt, war doch aus Plastik, oder nicht?? :-?
Serienvergaser sind noch nicht ausgereift!! :-D :-D
Hi!
Das Teil läuft doch - auch mit Cent? Lass das doch drin!
Ich kenn viele Käferfahrer, die fahren bewusst mit dem guten alten 1 Pfennig rum!
In den Motor gerät dieses Blech auf keinen Fall! Dafür ist der Kanal dahinter zu klein!
Gruß:
Matze