Hallo Zusammen!
Nun habe ich meinen T1 schon sechs Jahre und ich komme nicht voran (Hausbau ,Kind).
Er stand 1,5 Jahre beim Karosseriebauer der hat mir die Hinterachse gemacht und Kniestücke eingesetzt...sieht sehr gut aus, hat aber nen vermögen gekostet(fast 5stellig)...deshalb musste ich auch bei ihm abbrechen. Es muss noch jede menge gemacht werde: Böden ,Heck , Türen usw.
Nun die Frage:
Hat jemand Erfahrungen mit Karosseriebauern in Polen oder Ähnliches?
Über eine Rückmeldung oder Erfahrungen würde ich mich sehr freuen!
Beste Grüße
Bernhard
Moin Bernhard,
ich kenne zwar keinen Karosseriebauer in Polen, aber würde gerne ein paar Gedanken dazu verlieren:
Sicherlich gibt es in Polen exzellente, VW-fachkundige Karosseriebauer/Restauratoren. Aber auch die machen das nicht umsonst.
Abgesehen vom Handwerklichen können, sollte der Restaurator eben auch noch sämtliche baujahrspezifischen Eigenheiten kennen und davon hat der 67er einige "Spezialitäten" aufzuweisen. Fehlt diese Kenntnis, wirst Du nicht drum herumkommen ihm ständig auf die Finger schauen zu wollen. Das geht natürlich nur, wenn dieser nicht gerade hunderte Kilometer entfernt ist. Schnell wird man dann auch erkennen, dass der "Niedriglohnvorteil" dann doch wieder relativ zu sehen ist. Dann kommt es auch auf den eigenen Anspruch an. Soll alles so original wie möglich sein, oder spielt das keine all zu große Rolle? Soll der Wert des Fahrzeuges auch später die Restokosten widerspiegelen?
Ich hatte mir diese Frage auch irgendwann einmal gestellt und bin dann zu der Erkenntnis gelangt (nach einer schmerzhaften Erfahrung), dass es jemand sein muß, den man regelmäßig aufsuchen, sich austauschen und auch den aktuellen Fortschritt begutachten kann.
Und ja, fünfstellig wird man sehr, sehr schnell, wenn man es nicht gerade selber macht.
Hoffe das hilft...
Grüße
Olli
5-stellig für die Hinterachse und 2 Kniestücke? Ich glaube, ich muss umlernen. Das finde ich sauteuer. Inzwischen werden Bullifahrer wohl ähnlich behandelt, wie Porsche Fahrer. So ein Mist.
Leider kann ich Dir nicht helfen, musste aber mal meinen Senf dazu geben.
Frag doch mal Bernd (wile1 (ät) arcor.de), der hat wohl nen guten Kontakt nach Polen.
VG
Christian
Wirklich gute Karosseriespengler sind selten und lassen sich ihre Arbeit teuer bezahlen. Bei uns in der Gegend gibt es genau einen, der wirklich zu 100% perfekt arbeitet. Der ist aber meist ausgebucht, und so teuer, daß man es gerne selbst macht. Stundensätze von knapp 100,- Euro wurden schon genannt, aber gut, das wird in VW Werkstätten auch locker für die Meisterstunde hingeblättert, die dann ein Lehrling verrichtet :-?
Ich hab auch schon die ein oder andere Arbeit von den Ostblockrestaurateuren gesehen.
Blechmäßig ganz ok, aber erwarte nicht all zuviel. z.b. wurde bei keinem auf ein vernünftiges entrosten in zu erhaltenden Hohlräumen geachtet, geschweige denn ein Grundieren derer, oder auch neu eingeschweißte Schweller, Holme... wurden nicht von innen grundiert. Lack würd ich auf keinen Fall im Osten machen lassen, haben schon ein paar in unserer Gegend, die nach einer Polenrestaurierung den Lack inkl. Aufbau komplett neu machen mußten.
Allerdings hab ich auch einen Bekannten, der nur im Ostblock restaurieren lässt, komplettes Programm mit Motor, Interieur, Blech, Lack, einfach alles.
Aber der fährt die Dinger auch nicht selbst, sondern handelt damit.
Wenns also unbedingt in Polen gemacht werden soll, würd ich nur das Blech machen lassen, dann hat man noch einen Einblick, kann ggf. noch nachbessern, und dann am besten gleich chemisch Entlacken und Tauchbadgrundieren.
Oder, wenn man die Zeit, Kenntnis und die passenden Örtlichkeiten hat, am
allerbesten selbst machen, denn keine Auftragsarbeit wird so pingelig erledigt, wie viele Hobby-Restaurateure das machen.
Gruß
Martin
Ich schmeisse jetzt mal eine Zahl in den Raum, von der ich denke, dass sie nicht ganz abwegig ist mit der Bitte um Korrektur, falls ich gänzlich daneben liegen sollte.
Gehen wir von einem Stundensatz in D von 50-100 aus und einem Zeitaufwand von 500-1000 Stunden.
Das ist für einen deutschen Bus durchschnittlichen Zustandes bei dem die untersten 20cm gemacht werden müssen durchaus realistisch.
Macht im günstigsten Fall 25K und im schlechtesten 100K nur für die Karosseriearbeiten, ohne Material was in Polen gleich teuer ist wie hier.
Verglichen mit einem geschätzten Stundensatz in Polen von ca. 20-30 macht das 10K-30K.
Zugegeben klingt das zunächst recht verlockend. Bedenken sollte man aber auch, dass man oft hinreisen muss. Die Kommunikation wird zudem nicht undedingt einfach sein. Ist das Ergebnis dann nicht zufriedenstellend hat man seine 10-30K versenkt. Diese dann in Polen zurückfordern... Hmmm...
Nur mal so.
Grüße
Die Rechnung ist gar nicht mal so unrealistisch. 500 Std. sind gleich versenkt, wenn man umfangreiche Blecharbeiten vernünftig macht.
Allerdings muß ich Dir bei der Kommunikation widersprechen, das hat bei fast allen ausgesprochen gut funktioniert. 2-3 mal wöchentlich wurden aktuelle Bilder gesendet. Man war stets bemüht den Kontakt mit dem Kunden aufrecht zu erhalten. Aber Bilder geben leider meist auch nur einen subjektiven Eindruck der Arbeiten wieder.
Ist halt auch immer Ermessenssache, was man unter einer guten Arbeit versteht.
Ich persönlich wäre nicht bereit einen so hohen Betrag für eine Blechresto hinzublättern, das Geld würd ich lieber in vernüfntiges Werkzeug und (falls nötig) einen Schweiß- und Spenglerkurs investieren und mich selbst langsam an die Sache ranwagen. Wenn man bisschen handwerkliches Geschick mitbringt wächst man da schon rein. Macht doch viel mehr Spaß im selbst restaurierten Bulli zu sitzen ;-)
Gruß
Martin
Hallo!
schon mal danke für Eure Gedankens eindrücke!
Tatsächlich möchte ich nur die Karosserie machen lassen, den Lackaufbau mache ich hier.
Da ich auch "Nur" ein Handwerker bin kann ich mir 500std x 100 nicht aufbringen für "Nur" Karroserieaufbau.
Deshalb möchte ich eine Kompromiss finden...
Das sind Summen, da wird mir ganz schwummrig. Vor 14 Jahren habe ich meinen Bulli für damals 2000 Euro gekauft. Ohne Eigenleistung zu rechnen habe ich ca. 14000 reingesteckt. Blech war viel zu machen, Technik komplett incl. allerlei Umbauten. Selbst lackiert ist er auch noch.
Das Ergebnis ist sicher nicht perfekt aber seit 12 Jahren fahre ich mit ihm durch die Gegend, bekomme immer TÜV und habe riesen Spass damit.
So ein bisschen muss man bei der Investition in eine Resto ja auch den letztlichen Wert des Fahrzeuges im Auge behalten.
VG
Christian
Hi Bernhard,
im Prinzip ist es ja egal wo Du den Bus machen lässt. Ich rate Dir aber dringend Folgendes:
Suche Dir ein paar potenzielle Werkstätten aus und schau Dir die Butzen vorher genau an. Sprich mit den Leuten vor Ort. Lass Dir Beispiele zeigen. Sollte Dir etwas seltsam vorkommen und/oder sich kein vertrauensvolles Verhältnis einstellen, dann lass die Finger davon. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich bin mit meinem Bus beim ersten Anlauf mächtig auf die Nase gefallen.
Ich hätte meinen Bus auch lieber selber gemacht, aber wenn man in der Großstadt lebt, sind die Möglichkeiten ziemlich begrenzt. Kommt noch Familie und Job hinzu, dann bleibts in der Regel ein Hirngespinnst. Also habe ich mich auch auf ein Kompromiss festgelegt. Die Karosserie und die Lackarbeiten habe ich machen lassen. Die Technik und andere Dinge teilweise selber. Billig wars trotzdem nicht, aber ich will den Bus ja auch noch irgendwann einmal fahren und zwar bevor ich den Führerschein abgebe ;-)
Wenn Du Fragen zum 67er hast kannst Du Dich gerne bei mir melden. Ich glaube ich kenne mittlerweile so ziemlich jede Eigenheit dieses Baujahres...
@Christian
Heute würde man wahrscheinlich zum Kaufpreis noch eine Null hinzufügen ;-)
Ich habe meinen Samba in den 90ern erstanden und man darf das heute eigentlich garnicht mehr so laut sagen, der Betrag in DM (!) war damals dreistellig. Wir hatten ne menge Spass und der Bus stand immer draussen. Bin mal gespannt wie das heutezutage hier wird in HH. Ob ich da nach einer halben Stunde ohne Sichtkontakt schon in Panik verfalle? :-?
Grüße
Olli
Aber macht es nicht Sinn, sich für 40K einen guten zu kaufen, bevor man soviel Geld und Zeit in ne Resto steckt? Für mich macht die Resto nur Sinn, wenn ich ein bisschen Geld spare. Und ich weiss dann, was Sache ist. Wenn ich es Fremde machen lasse, weiss ich nie genau, wie gut die gearbeitet haben und es wird sauteuer. Wenn ich also keine Zeit habe, dann kaufe ich mir lieber ne Karre mit TÜV und fahrtauglich. Vielleicht hilft einem ja noch wer bei der Besichtigung, der ein bisschen Ahnung hat. Da spart man am Ende viel Zeit und vielleicht sogar Geld...
VG
Christian
Christian,
bei einem "guten" weiß man halt auch nie, wie gut der wirklich ist.
Da muß man schon eine grundlegende Besichtigung (auch der Hohlräume)
durchziehen, um zu wissen ob "gut" auch gut ist.
Auch find ich es finanziell angenehmer 20k über mehrere Jahre in eine Resto zu investieren, als 40 oder 50k auf einmal auf den Tisch zu blättern.
Wir reden uns aber auch leicht, da wir die Möglichkeiten zum schrauben haben.
Hätt ich diese nicht wär ich auch am grübeln, ob ich die Karosse im Osten
machen lassen würde. Bei uns wärs mir definitiv zu teuer, so viel wär mir kein
Bulli wert.
Gruß
Martin
Seh ich genau wie einige meiner Vorredner,
einen Bus in DE machen zu lassen, ohne selbst Hand anzulegen, sprengt jeglichen finanziellen Rahmen. Aber auch in östlich angrenzenden Ländern wird inzwischen ein deutlich höherer Stundensatz aufgerufen, als noch vor 5-8 Jahren. Ich habe mich damals dafür entschieden meinen Brulli über einen Bekannten in der CZ machen zu lassen, weil ich
1. auf Blecharbeiten überhaupt nicht angerichtet bin (geschweige eine gerade Schweißnaht ziehen kann)
2. einen Brulli, keinen Bulli restauriere
3. mir "meinen" persönlichen Wunsch-Bus machen möchte
4. zugegebenermaßen, wohl eine nicht-marktkonforme Vorstellung des "Werts" eines Bullis habe
Klar, die Frage nach dem "Wert" ist immer eine rein subjektive, respektive durch Angebot/ Nachfrage bestimmte. Diese Frage ist aber (zum Glück) auch nicht unbedingt Thema dieses Threads.
Hier geht es mehr um Blech im Osten, ja oder nein.
Wenn ich Berhard richtig verstehe, dann kann er am Blech nicht viel selber machen => Sparen im Sinne von: "Geld, das nicht den Besitzer wechselt" scheidet größtenteils aus. In Verbindung mit der Erwähnung des bislang ausgegebenen Betrages für Achse und Kniestück möchte er beim Rest der Resto ein bissl was "reinsparen", respektive nicht mehr auf dieser Basis weiter arbeiten müssen. Von daher bleibt ja eigentlich nur der Weg die Arbeiten bei jemanden machen zu lassen, der einen günstigeren Stundensatz aufruft. Auch wenn ein DE-Bus eine andere Basis darstellt als mein Brulli, bleibt das ursächliche "Problem" das Gleiche.
Klären muss man nur vorher, was man genau erreichen will, bzw. welche Kompromisse man bereit ist einzugehen.
Mir z.B. ging es zu keinem Zeitpunkt darum den besten, originalsten oder A++ restauriertesten Bus zu besitzen. Ich wollte einfach einen T1, den ich innen und aussen nach Gusto gestalten kann; so wie ICH es mir vorstelle. Und ich will ihn fahren. Auch bei Regen. Und draussen parken. Und wenn er eine Delle hat, nicht weinen müssen. Sprich: ein Brulli & CZ-Blecher waren für mich die "sinnhafteste" Basis.
Klar, im Nachinein wäre das Eine oder Andere sicher "besser" erledigt worden, wenn ich von Zeit zu Zeit vor Ort hätte sein können. Und wenn es nur der Hinweis des Auftragens von Grundierung gewesen wäre. Die Karosserie war durchaus flugberostet bei Erhalt...
Die Arbeit selbst war aber schon OK. Nun, sagen wir einmal so: Das Grobe wurde zu meiner Zufriedenheit erledigt. Einige Punkte mussten dann aber noch hier nachgearbeitet werden um meinen Ansprüchen zu genügen. Dennoch war unterm Strich eine Mischung aus CZ und DE wohl der beste Kompromiß, da der Löwenanteil der notwendigen Blecharbeiten zum "günstigeren" Tarif erfolgte.
Beim (Ost-)Lack hab ich keine Erfahrung. Hab ich hier machen lassen. Ob das nun aber besser war als in CZ kann ich nicht sagen. Ein Vorteil war aber, dass ich vor dem Lackieren das Blech (zum Glück) nochmal genau anschauen konnte. Ein rundum-sorglos-Paket mit Blech und Lack aus dem Nachbarland wär mir zu heikel. Da weiß man wirklich nicht was man bekommt. Ausser man fährt vielleicht zur "Zwischenabnahme" zum Bus.
Beste Grüße,
Tom