Zurück
Archiv Home
Zum aktuellen Forum
Impressum
copyright 2022

Ruckeln - aber nicht immer

Liebe Bulli Fans! Nachdem ich von meiner 3000 km in 2 Wochen Südfrankreich Tour zurück bin - Bilder vom Gespann gibt's später - habe ich eine Frage zur Technik. Die letzten 605 km Fahrt waren getrübt durch Ruckeln des Motors. Am Vorabend am Campingplatz nahe der Loire fing es an, mit einem Schlag ruckelte und knallte der Motor, nicht immer, aber immer wieder. Morgens früh dann Kerzen getauscht, kein Befund, alle normal, Kabelwiderstand gemessen (<1000 kOhm), Finger und Kontakte getauscht und eingestellt, sowie Ventile überprüft. Beim ersten Stück bergauf der gleiche Fehler. Noch den Kondensator gewechselt, dabei gemerkt, dass das Massekabel an der Verteilerplatte abgerissen war - aha! Trotzdem war der Fehler nach provisorischer Reparatur wieder da. Dann noch die Spule gewechselt, nächste Steigung kam der Fehler wieder. Sicherungen noch geprüft, kein Befund. Nicht immer, aber regelmäßig. Manchmal lief er ne halbe Stunde wie der Blitz, dann 5 min wie ein Traktor. Ruckartig Gas wegnehmen und dann wieder geben verbesserte die Situation. Dann vollgetankt, diesmal 98 Oktan statt dem 95 E 10, nach ner Weile fuhr er immer besser, mit sinkendem Tankinhalt wurde es aber immer schlechter, nach Passieren der Grenze ging es dann mit 64km/h nachts auf der Autobahn entlang - lebensrettend war da der Warnmagnet "Achtung - langsames Fahrzeug". Dann hat mich der Windschatten eines LKW gerettet und uns mit seinem Sog fast bis heim gezogen mit 87 km/h. Was haben wir jetzt? Schwimmernadelventil (ist eigentlich neu)? Filter? Dreck im Tank? Kraftstoffpumpe? Zündung schließe ich jetzt aus, obwohl ich anfangs aufgrund des Knallens und des zeitweisen Benzingeruchs davon ausging. Vergaser und Pumpe sind vor kurzem ultraschallgereinigt und neu abgedichtet und mit neuen Membranen versehen worden. Der Verbrauch ist trotz Anhänger sensationell gering, zwischen 8 und 9 l auf 100 km, ich tippe also auf Kraftstoffsystem. Danke für Eure Tipps
Tankentlüftung gecheckt? Ansonsten hätte ich ähnliches probiert wie Du beschrieben hast. Christian
Hab mal nachgeschaut, aber sowohl am Tank, als auch im ERsatzteilkatalog, sowie in der Reparaturanleitung finde ich keine Tankentlüftung, nur das Rohr, was den überlaufenden Sprit nach unten kanalisiert und das ist nicht verstopft. Ich nehme an, die Entlüftung geht über den Tankdeckel und den habe ich gestern mal ausgeblasen. Ich habe aber gestern noch etwas gemacht, was ich auf der Fahrt bei heißem Motor/Auspuff wegen Brandgefahr nicht machen wollte, nämlich den Benzinfilter gecheckt, verbaut ist die originale Pumpe für 67 mit der 13er Messingschraube vorne und dem Trichterfilter: da war etliches an blauer Dichtmasse drin, mit der ich die Pumpe vor Monaten abgedichtet habe. Bis kurz vorm Urlaub habe ich nur Aral Ultimate getankt, da das kein Ethanol hat, aber nachdem die Oldtimer Markt Entwarnung gegeben hatte, habe ich E5 und E10 reingefüllt. Möglich, dass das die Masse angelöst hat. Ich muss jetzt mal ne längere Probefahrt machen und werde das Filter regelmäßig kontrollieren, mal sehen wie es sich entwickelt.
Bei mir war mal der Vergaserdeckel locker, immer wenn es bergauf ging hat es stark geruckelt und der Motor zog kaum noch. Da ist unkontrolliert Benzin in die Mischkammer geschwappt. Mit Wohnwagen und gut beladen steht der Buli vielleicht schon in der Ebene leicht "bergauf"? Gruß, Schrauber
Hab noch mal weiter geforscht. Der Verteiler war jetzt noch mal draußen, da ja das Massekabel noch angelötet werden musste. Dabei habe ich gesehen, dass die Zündzeitpunktverstellung schon seit Jahren nichts mehr verstellt haben muss, so festgerostet war die Platte. Das kann's aber nicht gewesen sein, nur wie gesagt erstaunlich, dass man das eigentlich nicht merkt. Jetzt den Verteiler also mal schön gereinigt, Kontakte nochmal sauber eingestellt und dann die Zündung. Läuft bisher einwandfrei. Hab nochmal das Benzinfilter geprüft, bisher alles sauber. Vergaser ist zu und nicht irgendwie locker, zieht auch keine Nebenluft (Bremsenreinigertest). Mal sehen, ob der Fehler jetzt irgendwann wieder auftritt. Fahre jetzt noch den Tank trocken, habe einen Kanister Ultimate 102 (ohne Ethanol) dabei.
Wenn ich den Artikel in der Oldtimer Markt noch richtig in Erinnerung habe ist e10 zwar unschädlich, man sollte sich aber für eine Spritsorte entscheiden. Wechselt man zwischen e5, e10 und Ultimate, also ohne Alkohol, kann das zum Quellen der Benzinschläuche führen. Vielleicht ist das ja auch der Grund für deine Probleme? Auf jeden Fall noch viel Glück bei der Fehlersuche.
Die eingebauten Schläuche sind schon die, die den Ethanolkram aushalten sollen, also keine alten stoffummantelten mehr, wozu das mutmaßlich führen kann, hat man ja jetzt in Nieder Olm gesehen, wo der Bulli abgefackelt ist. Ich sehe die Verwendung von alkoholhaltigem Sprit kritisch in dem Moment, wenn das Auto lange steht, also im Winter. Der Alkohol trennt sich, wandert nach oben, zieht Wasser an und der Tank rostet. Da ist dann ein randvoller Tank mit alkoholfreiem besser. Also so ganz Entwarnung finde ich, konnte man nicht geben. Bisher ist der Fehler übrigens nicht mehr aufgetreten, werde heute noch mal ein Stückchen fahren und berichten.
Man soll es kaum glauben, der Fehler ist gefunden und behoben. Nachdem der Bus seit meinem letzten Post im August einwandfrei funktioniert hat, ging vor etwa einem Monat sporadisch das Ruckeln wieder los. Dann sprang er an, aber als ich aus der Garage raus war ging er wieder aus. Er lief dann noch mal einen Tag anstandslos, am Sonntag sprang er dann an, ging dann aber schnell wieder aus und lies sich auch nicht mehr überreden. Mal die Ablassschraube des Vergasers geöffnet, trocken. Über den Schlauch Sprit mit der Spritze eingefüllt, anstandslos angesprungen, Fehler also im Spritsystem. Pumpe zerlegt, da war ein winziges Loch in der Membrane, erstaunlich ist dabei, dass er mal lief und mal nicht. So habe ich jetzt vorübergehend mal so eine hässliche brasilianische drin, immerhin läuft er jetzt wieder und läuft...ich hoffe, ich schaffe es zeitlich nach Losheim, wenn, dann aber erst morgen Nachmittag. Bis dann.