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Vorgelege-Getriebe Hinterachsrohr demontieren

Moin, kann ich beim 66er Serien-Vorgelege-Pendelachsgetriebe die Hinterachsrohre vom Getriebekorpus trennen, ohne die Vorgelege dazu öffnen zu müssen? Meine Vorgehensweise wäre: - innere Achsmanschette lösen - Lagerdeckel auf Getriebeseite lösen und Richtung Vorgelege schieben Komme ich dann an den Sicherungsring des Ausgleichskegelrades dran, um die Antriebswelle mit Hinterachsrohr aus dem Getriebe zu ziehen? Lohnt sich das Öffnen der Vorgelege, insbesondere da ja dort der Spezialabzieher für das untere Kugellager benötigt wird? Danke und Gruß, Jan
Hallo Jan, davon haben schon viele geträumt. Geschafft hat es keiner. Der Sicherungring wird von der Stützkalotte verdeckt. Das einzige, was geht, ist folgendes: Das Tellerrad sitzt rechts. Wenn du also das linke Vorgelege zerlegst bis einschließlich den Deckel für den Achsantrieb, kannst du den rechten Deckel einschließlich kompletter Halbachse und Differential nach rechts abnehmen. Einen Spezialabzieher braucht man beim Vorgelege nicht. Das kann alles improvisiert werden.
Fortsetzung: Die untere Welle kann auch sitzenbleiben. Meist sind aber die Lager auch verschlissen, so dass man besser alles macht. Schreib mal genau, warum du zerlegen willst. Dann kann man vielleicht noch mehr dazu sagen.
Moin, das hatte ich fast befürchtet. Diese Getriebe sind so komplett total sperrig zu lagern. Außerdem hatte ich überlegt, den Getriebekorpus bei Eckstein überholen zu lassen, da würde sich aus Transportgründen auch eine Demontage der Achsrohe anbieten. Wäre auch einfacher, die demontierten Achsrohre zu entrosten und lackieren, während der Getriebekorpus überholt wird. Laut John Muir braucht man sich eigentlich erst nach 300.000km um die Vorgelege zu kümmern. Deshalb wollte ich diese Einheiten eigentlich geschlossen lassen. Mal schauen, was ich da jetzt am besten mache. Wollte eigentlich vermeiden, das Tellerrad und Differential aus dem Getriebe auszubauen. Danke trotzdem. Gruß, Jan
Das komplette Getriebe solltest du immer ohne Bremstrommeln bewegen. Die Halbachsen sind so schwer, dass sie die Halbkugeln und die Blechdeckel am Flansch verziehen können. Die Mechanik der Vorgelege ist zwar stabil. Aber die Lager halten nicht lange. Sicher keine 300000 km. Wenn du das Getriebe selbst zum Überholen weggiebst, solltest du beide Halbachsen zerlegen und neu lagern. Die Antriebsachsen tauscht du komplett von links nach rechts (samt Kegelrädern und Gleitsteinen, Position der Einzelteile beibehalten).
Fortsetzung: Der Tausch sorgt dafür, dass die bisher geschonte Seite der Einzelteile im Pendelgelenk nun zum Tragen kommt. Das Getriebe bleibt in diesem Fall ganz und kann dann weggegeben werden.
Moin, wie bekomme ich denn am besten das äußere Lager vom Achsstummel raus - dort wo man eigentlich das VW-Spezialwerkzeug VW 241a benötigt? Wenn ich dieses Lager raus habe, kann ich doch den Vorgelegedeckel abnehmen, den Sicherungsring von der Hinterachswelle im Vorgelege lösen, das obere Lager abziehen und das Zahnrad abnehmen und dann das gesamte Achsrohr über die Hinterachswelle rausschieben und damit vom Getriebekorpus trennen, oder? Danach komme ich problemlos an den "inneren" Sicherungsring der Hinterachswelle im Getriebekorpus dran und kann auch die Welle abnehmen. Sollte man alle 4 Kugellager je Vorgelege wechseln? Woran kann man denn die Notwendigkeit zum Wechseln erkennen? Die Kräfte im Fahrbetrieb an der Antriebswelle und deren Lagerung sind ja enorm. Da kann ich also wahrscheinlich mit ein bisschen rumwackeln am Kugellager wenig Verschleiß erkennen. Danke und Gruß, Jan
Hallo Jan, Wenn du das 241a kennst, hast du also auch ein WHB. Das 241a brauchst du nicht. Das äußere Lager ist ein Wälzlager. Das kann also keine Seitenkräfte übertragen. Wenn alle Schrauben gelöst sind, kannst du den Vorgelegedeckel einfach mit einem Kunststoffhammer runterschlagen. Der äußere Lagerring bleibt im Außengehäuse, der Rest des Lagers auf der Welle. Wenn jetzt der Achsstummel unten auch noch raus soll, schweisst du eine dicke Schraube als Angriffspunkt auf den Blechdeckel und hebelst den Deckel mit einem geeigneten Hebel raus. Anschließend Schraube wieder abschleifen.
Fortsetzung: Dann wird die SW-41-Mutter gelöst und die Welle ausgepresst. Sicherungsring raus, Lager ersetzen. Oben gehst du vor, wie du beschrieben hast. In der Antriebswelle ist ein Gewinde. Das kannst du beim Zusammenbau nutzen, indem du mit einer passenden Schraube und z.B. einer Stecknuss und Unterlegscheiben die Lager wieder auf die Welle presst. Alle Lager im Vorgelege sind Normlager. Ersatz also kein Problem.
Lagerverschleiß erkennst du bei den Rillenkugellagern am Innenring. Säubern und mit Lampe reinschauen. Rauhe Stellen: ersetzen. Oft merkst du schon den rauhen Lauf beim Drehen in der Hand. Beim Wälzlager schau dir den Außenring an. An der Stelle, wo das Gewicht des Wagens aufliegt, ist er meist schlecht. Das Kugellager oben innen kann auch ohne 241a entfernt werden. Achsrohr ausgebaut: Mehrfach mit einer langen Stange von der Getriebeseite her gegen den Innenring schlagen. Dann kommt es raus.
Moin, okay, das war mir im WHB nämlich nicht so ganz klar. VW 241a braucht man dann wohl nur an der Stelle, wenn man das Vorgelege nicht öffnen möchte, sondern nur das Lager oder den Dichtring wechseln will. Ich hatte anhand des WHB vermutet, dass man den äußeren Vorgelegedeckel (-Hälfte) auch ohne "Ziehen" des Lagers runternehmen kann und man dann nachträglich den äußeren Lagerring in ausgebautem Zustand aus dem Deckel presst. Durch "leichtes" Schlagen gegen die Vorgelegehälfte hatte sich bisher nur ein feiner Spalt an der Dichtung gebildet. War dann unsicher, ob der Deckel noch über das Achsstummellager auf der Achswelle hängt und habe es dann mit weiterer Gewalt erst mal gelassen und lieber mal nachgefragt ;) Werde mir da u.U. einen Abzieher bauen, der oben und unten hinter den Vorgeledeckel greift und gegen den Achsstummel mit Mutter dann den Deckel runterzieht. Auf der Innenseite muss ich mal schauen. Verwendenst Du den alten eingepressten Deckel beim Zusammenbau wieder? Bekommt man den wieder dicht? Mit Curil oder Dichtmasse eingesetzt? Auf dem Vorgelege ist ja kein Öldruck und das Getriebeöl recht zäh, aber da eine tropfende Undichtigkeit zu haben ist auch nicht schön. Mutter oder Schraube aufschweißen hatte ich schon im WHB gelesen. Danke, werde mal sehen, bis zum welchem nächsten Problem ich komme. Danke und Gruß, Jan
Absatz 2: genau so ist es. Absatz 3: die Hälfte wird lt. WHB mit dem Gummi- /Kunststoffhammer runtergeschlagen. Das geht bei dem dir vorliegenden späten Vorgelege normalerweise leicht. Beim alten V. mit 4 Rillenkugellagern ist es ungleich schwieriger, da das Lager Presssitz hat (ein Fall für VW 241a). Es sollte also ohne Abzieher gehen. Einen Abzieher kann man auch schlecht ansetzen. Absatz 4: wenn Zustand ok, kann man den Deckel wiederverwenden. Ich dichte mit Dirko ab. Übernehme dafür aber auch keine Garantie. Die brasilianischen Plastikdeckel taugen auch nicht.